Gute Geschichten - Winter
Im Strandcafé
(Langenargen, Donnerstag, 6. Februar 2003, 0815,
hinter dem sicheren Fenster beim Frühstück) Der brausend fegende Westwind macht aus mir ein staunendes Kind. Bewegt rollend die Wellen an Land zu stetem Tanz von Kiesel und Sand, die Möwen zu wiegendem Harren, bannt mich aus dem Fenster zu starren, Des Winter Himmels ödes Grau zaubert sich zur poetischen Schau. Hinten durchbrochen von goldenem Licht macht er traurige Farben zu froher Sicht. Befreite Flocken durchschneiden den Raum, verdichten sich fern zu nebligem Saum. Im malerisch wilden Morgen ein Augenblick - sonst verborgen. Des Wassers Farben - ein Regenbogen, liegend mit Grautönen vollgesogen. Von schäumend weiss zu gelb, das breit und flach an rot scheidet, aufgeht im lila Dach. Thomas Frei |
Oh ferner Platz
Von der Sonne verwöhnt,
sträube ich mich gegen die penetrante Kälte, die mich ungerufen bis auf die Knochen quält. Oh, ferner Platz mit wärmenden Strahlen, wie lechze ich nach dir. Hilf’ mir entrinnen dem unerträglichen Frost! Der Traum, er wärmt für einen kurzen Augenblick. - Ich öffne die Augen –, bin immer noch da. – Muss mich von innen wärmen. Thomas Frei |